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SPÖ bringt Anfrage zu Preisaufschlag bei Öffi-Tickets ein
Seit Anfang des Jahres müssen Fahrgäste, die ihr Ticket erst bei Fahrtantritt am Automaten im Bus lösen, einen Aufschlag von 50 Cent zahlen. Für die SPÖ ist diese neu eingeführte Strafgebühr bei Barzahlung eine klare Benachteiligung. Sie hat dazu bereits einen Antrag im Landtag eingebracht, der am 5. März behandelt wird. Die SPÖ legt in dieser Sache nun noch einmal nach. Mit einer Anfrage an Landesstatthaler Bitschi möchte sie in Erfahrung bringen, wie man den neu eingeführten Preisaufschlag eigentlich rechtfertigt. SPÖ-Klubobmann Mario Leiter sagt dazu: „Die FPÖ ist eigentlich bekannt dafür, ein Verfechter des Bargeldes zu sein. Da verwundert es umso mehr, dass der für Verkehr zuständige blaue Landesstatthalter Bitschi hier die Parteiprinzipien offensichtlich über Bord schmeißt und Barzahlungen abstraft.“
Preisaufschlag trifft manche besonders hart
Grundsätzlich begrüße Leiter natürlich digitale Innovationen im öffentlichen Verkehr. Aber: „Sagen wir es, wie es ist: Der 50-Cent-Aufschlag ist eine Frechheit. Bei manchen Fahrten führt diese Strafgebühr dazu, dass sich die Fahrkosten um bis zu 25 Prozent verteuern“, so Leiter. Der Preisaufschlag bei Barzahlung treffe zudem wieder vor allem finanziell vulnerable Personengruppen, kritisiert der SPÖ-Klubobmann: „Die Strafgebühr trifft besonders jene hart, deren Karten und Konten mangels Deckung bzw. Kreditwürdigkeit abgelehnt werden. Sie zahlen dann beim Ausweichen aufs Bargeld drauf. Das gleiche gilt für jene, die kein Smartphone haben oder im Umgang mit digitalen Endgeräten nicht so versiert sind.“ Und das betreffen dann eben meist Ältere, Kinder und auch armutsgefährdete Menschen. „Das ist pure Schikane“, meint Mario Leiter.
Verkehrsverbund mit Scheinargument
Dass man von Seiten des Vorarlberger Verkehrsverbunds den Preisaufschlag damit argumentiert, dass die Pünktlichkeit der Busse weiter erhöht werden sollen, lässt Mario Leiter so nicht gelten: „Mir wäre nicht bekannt, dass der Kauf eines Bustickets am Automaten, Einfluss auf die pünktliche Abfahrt eines Busses hat. Hier wird aus meiner Sicht ein Scheinargument vorgeschoben.“ Die SPÖ möchte daher von Landesstatthalter Bitschi wissen, welche Überlegungen dazu geführt haben, dass man einen solchen Aufschlag beim Ticketkauf im Bus eingeführt hat und ob man bewusst in Kauf genommen hat, dass dadurch eine Vielzahl von Fahrgästen benachteiligt wird.