

Nach dem größten bekannten Legionellenausbruch Österreichs, der sich Anfang des Jahres in Vorarlberg ereignet hat, stellt SPÖ-Gesundheitssprecherin Manuela Auer heute eine umfassende Anfrage an Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher. Ziel ist es, die zahlreichen offenen Fragen zu klären – insbesondere, warum das Land die Warnungen der AGES zunächst ignoriert und erst nach Wochen reagiert hat. „Wenn die Gesundheitsbehörden des Bundes mehrmals ihre Hilfe anbieten und das Land diese Angebote ausschlägt, dann ist das gefährlich“, so Auer. „Es geht hier um einen der größten Legionellenausbrüche, den es in Österreich je gegeben hat, mit über 40 Erkrankten allein in Vorarlberg. Dass die Behörden so spät reagierten, wirft gravierende Fragen zum Krisenmanagement der Landesregierung auf.“
AGES warnte früh – Land reagierte erst beim dritten Hilfsangebot
Laut Bericht der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) hatte mehrfach Unterstützung angeboten. Erst nach dem dritten Hilfsangebot, Anfang Februar 2025, nahm die Landessanitätsdirektion die Unterstützung an. „Zwischen dem ersten Angebot und der tatsächlichen Beauftragung der AGES vergingen 20 Tage – in dieser Zeit sind 16 weitere Menschen erkrankt. Das ist kein Verwaltungspatzer, das ist ein eklatantes Versagen im Krisenfall“, so Auer.
Anfrage soll Aufklärung bringen
Die heute eingebrachte Anfrage soll klären, warum die Landesregierung die Hilfsangebote der AGES so spät angenommen hat, wann die Quelle tatsächlich bekannt war und warum die betroffenen Anrainer nicht informiert wurden. „Wir wollen wissen, wann Landesrätin Rüscher über den Ausbruch informiert worden ist, warum das Epidemiegesetz offenbar falsch ausgelegt wurde und wieso der Kühlturm, der letztlich als Quelle identifiziert wurde, noch wochenlang in Betrieb war“, betont Auer.
SPÖ fordert Konsequenzen und transparente Krisenkommunikation
Für die SPÖ Vorarlberg steht fest: Dieses mehr als fehlerhafte Krisenmanagement darf sich nicht wiederholen. „Wenn das Land aus der Pandemie nichts gelernt hat, ist das fatal. Die Menschen haben ein Recht darauf, dass Gesundheitsrisiken rasch erkannt, transparent kommuniziert und effektiv bekämpft werden. Es darf nicht sein, dass ein solcher Ausbruch erst nach dutzenden Erkrankungen ernst genommen wird“, so Auer abschließend.