Aktuelles
SPÖ stellt Anfrage zu Hilfe für ME/CFS-Erkrankte
Kreislaufbeschwerden, Muskelschmerzen und das Gefühl der ständigen Erschöpfung – diese und noch viele andere Symptome gehören zu den täglichen Begleitern von Menschen, die an einem postakuten Infektionssyndrom wie ME oder CFS erkrankt sind. Schätzungen gehen davon aus, dass es in Österreich rund 80.000 Betroffene gibt. Unterstützung und Anlaufstellen für die Erkrankten und deren Angehörige gibt es jedoch kaum. Mit einer Anfrage möchte die SPÖ in Erfahrung bringen, wie das Land Vorarlberg mit dieser Thematik umgeht und welche Hilfe die Betroffene im Land erhalten.
Erkrankten droht oft der Arbeitsverlust
„Bei ME/CFS handelt es sich um eine schwere chronische Erkrankung. Dennoch gibt es aktuell keine öffentliche Versorgungsstruktur für die Betroffenen. Sie werden mit ihrer Krankheit allein gelassen“, kritisiert die SPÖ-Landtagsabgeordnete Manuela Auer. Dieses politische Versäumnis sei angesichts der hohen Zahl an Betroffenen nicht nachvollziehbar, betont Auer. „An ME/CFS kann jeder erkranken. Es gibt sehr viele junge Menschen, die aufgrund dieser Erkrankung ans Bett gefesselt sind, weil sie einfach keine Energie mehr haben. Sie können den Alltag ohne Hilfe nicht bewältigen, sind pflegebedürftig“, erklärt Manuela Auer. Der Verlust der Arbeitsfähigkeit sei für etliche Betroffene oftmals die Folge, so die SPÖ-Landtagsabgeordnete.
Kein Angebot für Betroffene in Vorarlberg
Ein Problem sei nach wie vor, dass ME/CFS trotz der Schwere der Krankheit häufig verkannt oder nicht ernst genug genommen wird, erklärt Auer. „Das führt zu einer dramatischen Unterversorgung und auch Unterdiagnostizierung. Dagegen muss etwas unternommen werden“, so die SPÖ-Gesundheitssprecherin. Aus Sicht der SPÖ braucht es deshalb spezialisierte, interdisziplinäre Anlaufstellen, die nicht nur den Betroffenen die nötige medizinische Hilfe bieten, sondern auch die Angehörigen unterstützen. „In Vorarlberg fehlt es bisher an entsprechenden Angeboten“, kritisiert die SPÖ-Landtagsabgeordnete. Auch im Regierungsprogramm von ÖVP und FPÖ sei dazu nichts zu finden, so Auer: „Die Betroffenen und deren Familien dürfen keine weiteren fünf Jahre mehr auf Hilfe warten. Hier muss sich etwas ändern.“