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Vorarlberg braucht eine Ambulanz für ME/CFS-Betroffene

2. Dezember 2025

2. Dezember 2025

In Österreich sind zwischen 70.000 und 80.000 Menschen von Postakutem Infektionssyndrom (PAIS) bzw. Myalgischer Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) betroffen. In Vorarlberg sind bis zu 3.000 Personen erkrankt. Rund 25 Prozent davon so schwer, dass sie haus- oder bettgebunden sind.

PAIS und ME/CFS-Erkrankte und ihre Angehörigen benötigen eine zentrale fachspezifische Anlaufstelle, die mit den besonderen Herausforderungen des umfassenden Krankheitsbildes vertraut ist. Diese Erkenntnis ist nicht neu. Seit knapp einem Jahr ist der Aktionsplan zu postakuten Infektionssyndromen (PAIS) des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auf der Seite des Sozialministeriums abrufbar. Hinsichtlich der Notwendigkeit einer spezialisierten Anlaufstelle heißt es im Aktionsplan:

„Für die Ausdifferenzierung der PAIS-Symptomatik und die therapeutische Begleitung von Menschen mit PAIS sind kompetente Anlaufstellen mit Expertinnen und Experten erforderlich, die über spezifisches Fachwissen in diesem Bereich verfügen und in einer individualisierten, patientenzentrierten und transprofessionellen Form des Managements und der Behandlung geschult sind. […] Auch Beratungs- und Betreuungsangebote mit An- und Zugehörigen […] sollten bedarfsorientiert erbracht und finanziert werden.“

In Sachen Finanzierung wurden von Seiten des Bundes über den Finanzausgleich Mittel bereitgestellt, die scheinbar nur darauf warten, abgerufen zu werden, um die gesundheitliche Grundversorgung von ME/CFS-Betroffenen erbringen zu können.

Die Selbsthilfegruppe ME/CFS Vorarlberg ist eine starke und wichtige Lobby für ME/CFS-Betroffene, die ihren Forderungskatalog zur adäquaten Behandlung der Erkrankten an die Nicht-Handlungsbereitschaft der Landesregierung letztlich angepasst hat. Im ersten Schritt würde eine Light-Version einer ME/CFS-Ambulanz akute Hilfe leisten und wäre im Vergleich zur aktuellen Situation eine große und notwendige Verbesserung. Angesichts der Komplexität einer ME/CFS-Ambulanz betont die Selbsthilfegruppe ME/CFS Vorarlberg: Sehr wichtig ist das Bewusstsein herauszuheben, dass die Schaffung einer adäquaten ME/CFS Ambulanz nicht von heute auf morgen möglich ist. Wichtig ist, dass mit der Planung und dem Beginn einer kleinen Ambulanz gestartet wird.

Diese Minimal-Variante einer ME/CFS-Ambulanz mit mobilen Teams sieht eine barrierefreie Ambulanz vor, die mit ein bis zwei Ärzt:innen eingerichtet ist, die

  • evidenzbasierte Diagnostik und symptomorientierte Behandlung anbieten,
  • regelmäßig mit dem Nationalen Referenzzentrum für Postvirale Syndrome (MedUni Wien) zusammenarbeiten,
  • telemedizinische und mobile Betreuung für schwer erkrankte Patient:innen ermöglichen,
  • und eine respektvolle, nicht-stigmatisierende Versorgung sicherstellen.

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