

Das Konstrukt des „Bodenfonds“ dient seit mehreren Jahren regelmäßig öffentlichkeitswirksamen Ankündigungen, bei denen es bislang aber immer geblieben ist. Die neueste Ankündigung erfolgte im Zuge einer konstituierenden Aufsichtsratssitzung. So heißt
es in einer Medienmitteilung vom 22. Mai 2025:
„Der Bodenfonds ist ein wichtiges Instrument, um zur Leistbarkeit von Wohnraum in Vorarlberg beizutragen. Mit der heutigen Konstituierung des Aufsichtsrats setzen wir den nächsten Schritt für eine aktive Bodenpolitik in Partnerschaft mit den Gemeinden“, betont Landesrat Tittler. Auch sein Stellvertreter, Landesstatthalter
Bitschi, unterstreicht die Bedeutung des neuen Gremiums: „Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats spiegelt die enge Zusammenarbeit zwischen Land und Gemeinden bei der Schaffung von bezahlbaren Wohnraum wider. Nur so können Projekte breit
getragen und möglichst günstig umgesetzt werden.“
Viel Text – wenig Inhalt. Der Aussendung ist lediglich am Rande zu entnehmen, dass Grundstücke in zwei Gemeinden gekauft wurden. Ansonsten erscheint der Bodenfonds der breiten Öffentlichkeit als eine Art „Black Box“, in die vonseiten der Landesregierung sämtliche Hoffnungen auf leistbaren Wohnraum projiziert werden. Was es damit wirklich auf sich hat, ist in vielerlei Hinsicht schleierhaft. Zumindest irritierend ist jedenfalls die Personalpolitik dieser mit drei Millionen Euro ausgestatteten GmbH. Denn dass zuvor erneut ein ehemaliger ÖVP-Bürgermeister zu deren Geschäftsführer bestellt wurde, fügt sich – zumindest von der Optik her – in ein bereits beschädigtes Bild der heimischen Regierungspolitik. Es könnte der Eindruck entstehen, der Bodenfonds wäre vor allem ein Versorgungsposten für Parteifreunde.