Endlich echte Gleichstellung erreichen
In Vorarlberg ist das Durchschnittseinkommen von Frauen im Vergleich zu jenem von Männern so niedrig wie sonst nirgendwo in Österreich. Das hat damit zu tun, dass Frauen verhältnismäßig oft in unsicheren und schlechter bezahlten Jobs arbeiten und aufgrund von Betreuungspflichten für Kinder und pflegebedürftige Angehörige verstärkt einer Teilzeit-Erwerbstätigkeit nachgehen. Ein großer Teil ihrer Arbeit ist deshalb unbezahlt. Es müssen genügend Kinderbetreuungsplätze geschaffen werden und Angebote für die Pflege von Angehörigen vorhanden sein, damit sich Frauen wie Männer frei dafür entscheiden können, wie viel und wo sie arbeiten möchten.
Bei den Gehältern tragen das Land Vorarlberg und die Gemeinden eine große Verantwortung. Denn im eigenen Wirkungsbereich sind in gewissen Berufsfeldern besonders viele bzw. hauptsächlich Frauen angestellt, etwa in der Elementarpädagogik (Kleinkinderbetreuung und Kindergarten) oder in der Pflege. Hier muss das Land mit gutem Beispiel vorangehen und deutlich bessere Gehälter zahlen.
Entscheidungsfreiheit bedeutet auch, sich im Falle einer ungewollten Schwangerschaft ohne finanzielle Barrieren für einen Abbruch entscheiden zu können. Im vergangenen Jahr haben wir es erreicht, dass Schwangerschaftsabbrüche im Landeskrankenhaus Bregenz durchgeführt werden können. In einem nächsten Schritt möchten wir, dass dies kostenfrei als Kassenleistung angeboten wird.