

Offenbar sind Sozialeinrichtungen im Land dazu gezwungen, die Transportdienste zu Tagesstätten für Menschen mit Behinderung einzuschränken oder gar ganz einzustellen. Darauf macht die SPÖ aufmerksam. In einer parlamentarischen Anfrage möchte SPÖ-Sozialsprecherin Manuela Auer nun wissen, was die Hintergründe dafür sind: „Uns haben in den letzten Tagen mehrere Familien kontaktiert, denen signalisiert wurde, dass die Transporte in naher Zukunft nicht mehr angeboten werden können. Wenn das stimmt, wäre das ein großer Rückschlag auf dem Weg hin zu mehr Inklusion und Teilhabe. “
Davon besonders betroffen sind offenbar jene Personen mit Behinderung, die nicht mehr der Schulpflicht unterliegen. In einer umfassenden Anfrage will die SPÖ nun von der Landesregierung wissen, worauf dieser Leistungsabbau zurückzuführen ist und welche Maßnahmen ergriffen werden, um eine weitere Einschränkung der Mobilität und Teilhabe von Menschen mit Behinderung zu verhindern.
„Die Teilnahme am gesellschaftlichen und beruflichen Leben ist ein grundlegendes Recht aller Menschen. Speziell organisierte Transportangebote sind für viele Menschen mit Behinderung ganz wesentlich, um dieses Recht wahrnehmen zu können. Wenn diese Fahrdienste nun zurückgefahren oder gestrichen werden, bedeutet das für viele Betroffene und ihre Familien eine enorme zusätzliche Belastung“, erklärt die SPÖ-Landtagsabgeordnete Manuela Auer.
Wenn Eltern und Angehörige künftig die Transporte zu sozialen Einrichtungen selbst organisieren müssen, sei das eine Mammutaufgabe, die viele Familien kaum bewältigen könnten, kritisiert Auer: „Diese Eltern stehen ohnehin vor großen Herausforderungen im Alltag. Wenn nun auch noch die Fahrten zu Tagesstrukturen oder Arbeitsstellen für Menschen mit Behinderung wegfallen, wird ihre Situation noch schwieriger. Vor wenigen Monaten hat die Landesregierung die Sozialeinrichtungen dazu aufgefordert, bis zu 8 Prozent einzusparen. Es kann gut sein, dass die Streichung der Transportdienste eine direkte Folge dieser Schwarz-Blauen Politik des Sozialabbaus ist.“ Es könne nicht sein, dass unter dem Deckmantel der Einsparungen, Menschen mit Behinderung und deren Familien im Stich gelassen werden, so die Landtagsabgeordnete.
In ihrer Anfrage fordert die SPÖ daher konkrete Antworten darauf, wie viele Menschen mit Behinderung von den Kürzungen betroffen sind, welche Alternativen den betroffenen Familien angeboten werden und welche Maßnahmen das Land setzt, um sicherzustellen, dass die Mobilität und Teilhabe Menschen mit Behinderung nicht weiter eingeschränkt wird. „Für uns steht fest: Das Land Vorarlberg muss sicherstellen, dass diese wichtigen Fahrdienste weiterhin in vollem Umfang angeboten werden. Alles andere wäre eine Geringschätzung der Betroffenen und der Familien.“