

Die Lage bei den Fahrprüfungen in Vorarlberg ist angespannt und ein Ende ist nicht in Sicht. Der Rückstau bei den Prüfungsterminen ist mittlerweile massiv angewachsen, wie SPÖ-Klubobmann aus gesicherten Quellen weiß: „Laut uns vorliegenden Informationen sprechen wir hier mittlerweile von rund hundert abgesagten oder verschobenen Fahrprüfungen in Vorarlberg. Und das, weil es schlicht zu wenig Fahrprüfer gibt.“ Dieser Umstand führe nicht nur zu Frustration bei den Jungen, sondern setze auch dem Wirtschaftsstandort immer mehr zu, so Leiter: „Für die betroffenen jungen Menschen ist das eine enorme Belastung. Viele von ihnen warten dringend auf den Führerschein, sei es für den Berufseinstieg, für die Ausbildung oder für ihre persönliche Mobilität. Aber auch die Fahrschulen und Unternehmen geraten dadurch massiv unter Druck.“
Schwarz-blaue Landesregierung auffällig ruhig
Während die Lage für die Betroffenen immer chaotischer werde, bleibe es von Seiten der schwarz-blauen Landesregierung bemerkenswert ruhig, kritisiert der SPÖ-Klubobmann: „Man fragt sich schon, was Landeshauptmann Wallner und Statthalter Bitschi in den letzten Tagen und Wochen eigentlich unternommen haben, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken.“ Es herrsche auffälliges Schweigen und Tatenlosigkeit, so Leiter. „Offensichtlich hofft man, dass sich das Problem von alleine löst. Aber das wird nicht passieren“, stellt er klar. Leiter will daher wissen, ob von Seiten der Landesregierung schon in den Nachbarbundesländern angefragt wurde, ob kurzfristig Prüferinnen und Prüfer einspringen könnten, bis die jüngst veröffentlichte Stellenausschreibung den erhofften Erfolg bringt. „Und gibt es auch ernsthafte Bemühungen, um pensionierte Fahrprüfer vorübergehendwieder zurückzuholen? Beides wären Maßnahmen, um zumindest kurzfristig die derzeit angespannte Situation zu entschärfen“, betont der SPÖ-Klubomann. Denn eines sei klar: „So wie es derzeit läuft, kann es nicht weitergehen. Wir haben einen chaotischen Zustand, der junge Menschen frustriert und Unternehmen unter Zugzwang setzt. Die Landesregierung muss hier endlich aktiv werden, anstatt weiter die Hände in den Schoß zu legen “, stellt Leiter klar.
Fahrprüfer nicht unter Generalverdacht stellen
Scharfe Kritik übt der SPÖ-Klubobmann zudem an der Wortwahl der aktuellen Ausschreibung für die Suche nach neuen Fahrprüfern: „Damit wird allen bisher tätigen Fahrprüfern pauschal unterstellt, dass es ihnen am notwendigen Fingerspitzengefühl und an Empathie für die Prüflinge fehlt.“ Weil es wie medial berichtet „schwarze Schafe“ gebe, die sich am Prüfungssystem womöglich finanziell bereichert haben, dürften Vorarlbergs Fahrprüfer nicht unentwegt unter Generalverdacht gestellt werden, so Leiter. Das sei eine extrem belastende Situation für die noch tätigen Prüfer im Land. „Diese Fahrprüfer erledigen ihre Arbeit nach wie vor korrekt und gewissenhaft. Hier wünsche ich mir, dass die Diskussion wieder auf einer sachlicheren Ebene geführt wird. Denn was vorrangig zählen sollte, ist die fachliche Kompetenz der Personen.“