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Kosten fürs Wohnen sind weiterhin zu hoch
„Die Situation für die Bauwirtschaft ist aktuell nicht nur herausfordernd, sie ist schlecht“, reüssiert der SPÖ-Landtagsabgeordnete Martin Staudinger im Vorfeld zur heute stattfindenden AK-Podiumsdiskussion zum Thema Wohnen. Die versprochenen Gelder aus dem Wohnpaket der Bundesregierung seien bisher noch nicht im ausreichenden Maße bei den Bauträgern angekommen, so Staudinger. „Das ist vor allem für den gemeinnützigen Wohnbau ein großes Problem“, hält er fest. Dabei sei man hier ohnehin schon im Hintertreffen was den Ausbau angehe. „Die Bedeutung des gemeinnützigen Wohnbaus wurde in den letzten Jahren ignoriert. Das war ein großer Fehler“, kritisiert der SPÖ-Wohnbausprecher das Vorgehen der Landesregierung in dieser Sache.
Nachfrage übersteigt Angebot
Zustimmung bekommt Staudinger von oberster Stelle. Bau-Gewerkschafter Josef Muchitsch und Baumit-Österreich-Chef Georg Bursik beklagten bereits ebenfalls, dass das Wohnpaket der Regierung noch keine spürbare Wirkung zeige. „Dass sich die Baubranche schnellstmöglich erholt, ist nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht wichtig, sondern vor allem für die Menschen, die einen Wohnraum brauchen“, betont Staudinger. Im Moment könne der Wohnmarkt die hohe Nachfrage nämlich nicht bedienen. Das treibe auch die Preise weiter in die Höhe. „Wenn Wohnen leistbar werden soll, muss mehr gebaut werden“, stellt der SPÖ-Landtagsabgeordnete klar.
Finanzierung erleichtern
Bis diese Maßnahme jedoch greife, müsse auch an anderen Stellschrauben gedreht werden. So müsste etwa der Sanierungsbonus, dessen Volumen verdreifacht wurde, mehr beworben werden, so Staudinger: „Hier ist das Ministerium gefragt, diese Förderungsmaßnahme mehr an die Öffentlichkeit heranzutragen.“ Auch bei der KIM-Verordnung sieht der SPÖ-Landtagsabgeordnete Verbesserungsbedarf. Die verschärften Kreditregeln erschweren es derzeit zahlreichen Haushalten, ein Eigenheim zu finanzieren. Zwar hätten die strengeren Vergaberegeln geldpolitische Gründe, doch müsse man handeln, wenn man sieht, dass der regionalen Wirtschaft die Luft ausgeht, so Staudinger. „Zur Sicherung günstiger Finanzierungslinien, müssen wir zudem die Wohnbauinvestitionsbank wieder aufleben lassen“, erklärt der SPÖ-Wohnbausprecher.
Bautenministerium für Planungssicherheit
Staudinger spricht sich auch dafür aus, in Österreich neuerlich ein Bautenministerium anzudenken. Dieses Ressort gab es bereits für viele Jahrzehnte. „Auch wenn viele der Kompetenzen in den Ländern liegen, braucht es bundesweit ein koordiniertes Vorgehen und Planungssicherheit“, so der SPÖ-Landtagsabgeordnete. So könne am besten gesichert werden, dass der Bedarf an Wohnraum ausreichend gedeckt werde.